Handwerker im Tanzpalast

Handwerker, die in Clubs und Tanzpalästen arbeiten, sind oft im Hintergrund tätig, aber ihre Arbeit ist entscheidend für das reibungslose Funktionieren der Veranstaltungsorte. Von der Installation von Licht- und Soundanlagen bis hin zur Wartung von elektrischen Systemen tragen sie massgeblich dazu bei, dass die Gäste eine unvergessliche Zeit erleben und unbeschwert tanzen können. Für diese Handwerker ist ein gut ausgestatteter Lieferwagen unverzichtbar, um ihr Equipment sicher zu transportieren.

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Optimale Ausstattung

Dank der Regalsysteme und Laderaumausbauten von worksystem.ch können Handwerker ihre Werkzeuge und Materialien ordentlich verstauen und so den begrenzten Platz im Lieferwagen optimal nutzen. Die massgeschneiderten Lösungen von worksystem.ch sorgen dafür, dass alles an seinem Platz bleibt, selbst während der Fahrt zu verschiedenen Veranstaltungsorten.

Zusätzlich bietet worksystem.ch eine breite Auswahl an Fahrzeugausstattungen und Zubehör, darunter Transportboxen, Ladungssicherungssysteme und vieles mehr. Diese Produkte gewährleisten, dass die Ausrüstung der Handwerker während des Transports sicher und geschützt ist, selbst bei längeren Fahrten zwischen den Clubs und Tanzlokalen.

Mobiler Arbeitsplatz im Club

Für Handwerker, die ihren Lieferwagen auch als mobilen Arbeitsplatz nutzen, bietet worksystem.ch verschiedene Arbeitsplatzlösungen an, darunter mobile Werkbänke und Beleuchtungssysteme. Diese ermöglichen es den Handwerkern, ihre Arbeit direkt vor Ort zu erledigen, damit die Party auf der Tanzfläche rechtzeitig beginnen kann.

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Tanzfilme

Ballett, HipHop, Jazz, Standard, Folklore – die meisten Menschen tanzen gern. Zu jeder Epoche und überall auf der Welt gab und gibt es Arten von Tanz, die Menschen auszeichnen, zusammenbringen und sich bewundern lassen.

Musicals

Da die meisten modernen, kulturell interessierten Menschen auch das Theater, Schauspiel und Filme lieben, liegt es nahe, dass Musik und Tanz in Bildern festgehalten und vorgeführt wird. So gab es schon relativ bald nach den ersten Filmen Musicals, die nun nicht mehr nur auf Theaterbühnen, sondern auch vor der Kamera dargeboten und somit verewigt werden konnten. Dass man als Schauspieler nun auch singen und tanzen können sollte, wurde schnell zum allgemeinen Standard erklärt. Doch erst in den letzten Jahrzehnten entwickelte sich, unabhängig von den immer noch auf Theaterbühnen fokussierten Musicals, das Genre der Tanzfilme.

Besondere Kunst für den normalen Alltag

Die Begeisterung und schnelle Ausbreitung und Beliebtheit des Tanzfilms ist einfach zu erklären: In unserer Gesellschaft wird der Tanz als individuelle Kunstform, als außergewöhnliches Talent, als Quelle von Körperbewusstsein und Fähigkeiten, wie sie ,,normale“ Menschen kaum erreichen können, dargestellt. In einem Film, der beispielsweise das Leben einer Primaballerina, einer HipHop-Tanzgruppe oder eines verliebten Standardtanz-Pärchens erzählt, werden diese so außergewöhnlichen Begabungen als Alltag verkauft. Als Zuschauer wird man hineingezogen in Trainingsalltag, romantische Beziehungen, Anspannungen. Leistungsdruck und psychische Abgründe von kreativen, wunderschönen Menschen. Nach dem Film allerdings kehrt man wieder in die ruhige, sichere Welt seines eigenen Alltags zurück.

Ein Abenteuer auf Zeit

So bleibt die Erfahrung, die ein Publikum mit den Protagonisten macht, ein Abenteuer auf Zeit. Man erlebt die intensive, emotionale Welt von Theatern, Opernhäusern, Trainingssälen und Straßentänzen, kann sich verlieren in den komplizierten Bewegungen, die man in seinen eigenen Körper überzugehen fühlt, man träumt sich in ein Märchen von graziler Disziplin, attraktiver Körperbeherrschung und ganz großen Gesten und Gefühlen. Der Zauber eines Tanzfilms lässt nicht gleich nach dem Abspann nach und oft macht man selbst noch ein paar Tanzschritte auf dem Weg nach Hause.

Bollywood

Der Ursprung des orientalischen Tanzes als Unterhaltung, für festliche Anlässe, und zur Verführung, findet sich heute in einem anderen Genre wieder: dem Bollywood-Tanz.

Farbenfrohe Feste

Diese spezielle Art des Tanzes ist in allen Produktionen des indischen Filmzentrums ,,Bollywood“ zu finden und umfasst fast alle traditionellen Bestandteile des Bauchtanzes. In einem klassischen Bollywoodfilm werden diverse Gesangs- und Tanzeinlagen in die Schauspielszenen eingebettet. In einer Mischung aus folkloristischen, orientalischen Elementen und westlich anmutender Partymusik hat jedes Lied eine Bedeutung für den Kontext und die Handlung der Filme, obgleich die farbenfrohen Einlagen auch unabhängig von Drehbuch und Dramaturgie genossen werden können.

Anordnung

Verschiedene Themen und Motive geben den Anlass zu einer Musikeinlage wieder und wiederholen sich in fast jedem Bollywoodfilm. Gesungen von individuellen Künstlern mit Playback werden die Lieder von den Darstellern selbst getanzt und richten sich nach dem aktuellen Plot. So gibt es beispielsweise ein Liebeslied, in dem der Held seinen Freunde von der Geliebten erzählt. Die dazugehörige Performance wird meist von anderen Darstellern, atemberaubender Naturkulisse oder bekannten indischen Sehenswürdigkeiten unterstützt. Körpersprache und Tempo richten sich nach der jeweiligen Emotion sowie den tänzerischen Fähigkeiten der einzelnen Darsteller. Die Playback-Sänger sind in Indien ebenfalls sehr berühmt und werden wie Megastars gefeiert.

Ein sinnlicher Rausch

Die große Beliebtheit von Bollywoodproduktionen in Indien aber auch in der heutigen westlichen Welt lässt sich ebenso wie der orientalische Tanz auf bestimmte Vorstellungen zurückführen. Die Zuschauer wollen in eine exotische, sinnliche Welt voller Emotionen und Farben entführt werden, in der keiner sich fürchtet, seine Liebe zu erklären oder gegen alle Widerstände der Familie oder Gesellschaft zu seiner Geliebten zu finden. Der westliche Zuschauer verlässt den Vorführraum mit dem Gefühl, etwas in Sachen Romantik, Leidenschaft und kompromissloser Charakterstärke gelernt zu haben.

Das Workout

Deshalb ist es wenig überraschend, dass der Tanzstil aus Bollywood mittlerweile in der westlichen Welt, ebenso wie der Bauchtanz, viele Anhänger und Lernwillige gefunden hat. In einem Bollywood-Workout können Kursteilnehmer exotische Musik, indische Kleidung und Kultur mit der Sinnlichkeit jedes Tanzes verbinden, und das auch noch zu körperlichem Vorteil.

Bollywood verzaubert, ob die Musik, der Tanz, die Filme, die Darsteller oder die Sprache: Jedem tanzbegeisterten Menschen ist zu empfehlen, einen derartigen Kurs zu machen. Und sei es nur der fraglos aufkommenden Lebensfreude wegen. Wer Bollywood tanzt, hat automatisch gute Laune.

Hinter den Kulissen

Vor dem Auftritt, der schwere schwarze Vorhang ist noch geschlossen, herrscht Hochbetrieb hinter der Bühne. Die Türen der Umkleideräume stehen offen, aufgeregte und plappernde Menschen laufen hin und her, Tänzer suchen ihre Kostüme, ihre Schuhe, jemand muss auf die Toilette, es riecht nach Haarspray, frischem Schweiß und Make-up.

Die Stimmung, bevor das Ballett beginnt, ist mit kaum etwas anderem zu vergleichen. Man kommt an, ordnet die Kostüme und Utensilien, die man braucht, stellt sich Wasser und Snacks bereit, schaut in den Spiegel. Es summt in den Ohren, die Haare sind noch offen, die Hände zittern.

Es ist Vorfreude, Anspannung, Angst, Zweifel, Erleichterung, Stolz und Glücklichsein in einem, diese Mischung aus Gefühlen füllt Herzen und Köpfe, die Stimme klingt ein wenig zu hoch, man ist hektisch, man schwitzt, man fühlt sich, als müsste man einen Berg besteigen. Wenn man es geschafft hat, sich zu schminken, sich umzuziehen, ein wenig aufzuräumen und durchzuatmen, begibt man sich zum Aufwärmen: Tänzerinnen und Tänzer starren vor sich hin, gehen mental die Choreografie durch, stellen sich letzte Fragen zur Armhaltung, nehmen sich in den Arm, wünschen sich Hals- und Beinbruch, versuchen, nicht an ihr Lampenfieber zu denken und sich gegenseitig zu beruhigen.

Die Lichter gehen an. Jemand hustet. In einem Rausch aus Herzklopfen und Glitzer tritt man auf die Bühne

Castingshows

Jeder kennt irgendeine Person, eine Tochter, ein Mitschüler, eine beste Freunden, einen Arbeitskollegen, der unverhältnismäßig talentiert ist. Wenn diese Menschen tanzen, bleiben alle stehen und sehen zu.

Dann sieht man in einer Zeitung, auf einer Website, hört in einem Gespräch von einer TV-Castingshow, bei der Tanztalente gesucht werden, und glaubt sofort daran. Der Freund, die Schwester, die Mitarbeiterin meldet sich an, und der Wettbewerb wird live übertragen, ein großes Highlight. Die Auftritte sind alle exzellent, rühren zu Tränen, lösen tobenden Applaus aus, berühren im tiefsten Herzen. Meistens gewinnen die uns bekannten Teilnehmer nicht.

Zurück zu Hause baut sich bei dem so talentierten, aber gescheiterten Menschen eine unfassbare Frustration auf. Gegen solche Shows, gegen alle, die an einen geglaubt haben, inklusive man selbst, gegen alle, die besser waren, die es geschafft haben, gegen das System und alle Menschen. Der Alltag wird unerträglich, man wollte doch etwas Besseres sein, man wollte doch einfach nur tanzen, ich dachte, ich kann das doch so gut, haben doch alle gesagt.

Castingshows sind ein innerer Kampf. Ein Kampf zwischen Mut und Angst, zwischen Erfolg und Versagen, zwischen Körper und Geist und Herz und Vernunft. Eine Rückkehr, Abkehr, Umkehr ist schwer, ohne sich von allem abzukehren.

Tanzen ist Atmen

Ich atme, also tanze ich.

Im Dunkeln, im Regen, auf sonnenüberfluteten Wiesen, allein, zu zweit, zu vielen, zu Musik, in der Stille. Ich gehe nicht, ich tanze. Ich habe nicht meinen Arm, ich strecke ihn sehnsuchtsvoll in den Himmel, um eine Wolke zu berühren. Ich bin ein Mensch, also bewege ich mich, mache kleine Schritte, rolle auf die Zehenspitzen, drehe mich um mich selbst, lasse meinen Körper fallen und beben und zittern und … sein.

Ich tanze, also atme ich.

Das Leben, die Welt, die Menschen, ihr Lächeln, ihren Mut, den Wind, die Blätter an den Bäumen, die Sterne und die Nacht atme ich ein. Umarme die Luft, die vor mir liegt, die Person, die hinter mir geht, die unter mir liegt, auf der ich stehe. Streiche mit meiner Hand sanft über die Haut, den Beton, das Holz, das Wasser, die Flammen, das trockene Gras, deinen Kopf. Ich mache noch einen Schritt, meine Beine zittern, meine Knie fallen nach vorne, meine Brust hebt und senkt sich, mein Atem fliegt, Blut durchflutet meinen Körper, Blut und Glück und Trauer und Schreie und Liebe und … Leben.

ich lebe, also tanze ich.

Reaktion der Religion

Der orientalische Tanz stammt aus einer Region der Welt, in der sich seit dem 7. Jahrhundert der Islam als Massenreligion verbreitet hat. Trotz moderner Bewegungen, westlicher Orientierung und traditionellen, vorislamischen Werten gilt in den meisten orientalischen Ländern die islamische Rechtsordnung. Ein Tanz, in dem Frauen freizügig und verführerisch ihren Körper zu musikalischen Klängen bewegen, scheint in das Bild von islamischer Religion nicht hineinzupassen.

Musik und Tanz als ,,Gefahr“

Tatsächlich sind sich seit der Verbreitung des Islams viele Gläubige und Religionsgelehrte nicht sicher, und die Debatten, ob Musik und Tanz religiös verboten seien, reißen auch heutzutage nicht ab. Der Koran verbietet es nicht, dennoch haben die gesellschaftlichen Konzepte von Musik und Tanz bei vielen Gläubigen die Konnotation von Verbotenem, Anrüchigem. Sie sehen darin einen Widerspruch zu der von Gott geforderten Sittsamkeit, eine Gefahr zu unerlaubten sexuellen Handlungen, sowie eine Herabsetzung der Würde und des Körpers von Frauen.

Tanzverbote

Daher gibt es in vielen islamisch geprägten Gesellschaften und in den Gesetzen islamischer Länder Verachtung, Herabwürdigung und Diskriminierung von Berufen, die mit Singen und Tanzen in Verbindung stehen. Zahlreiche Regelungen und Verbote folgen daraus. So ist beispielsweise unter der Herrschaft der radikal-muslimischen Taliban in Afghanistan alle Unterhaltung, die sich Musik und Tanz bedient, explizit verboten. Auch in anderen islamischen Staaten wie Iran, Saudi-Arabien, Pakistan oder Algerien gelten Tänzerinnen gesellschaftlich prinzipiell als Prostituierte, und es wird nicht an Schmähungen und Vorurteilen gespart.

Kultur gegen Religion

Es mutet absurd und paradox an, dass in denselben Regionen, die die Kunstform des orientalischen Tanzes, wunderschöne traditionelle Musikinstrumente und Gesang hervorgebracht haben, nun eine musikalische Tanzdarbietung als verachtenswert und unerwünscht, ja sogar als unreligiös und dämonisch bezeichnet und geahndet wird. Die Masse an kulturell begeisterten Männern und Frauen, die sich dem Tanz oder der Musik widmen wollen, und sich nicht ganz aus der Öffentlichkeit verdrängen lassen wollen, leiden unter massiven Drohungen, Unterdrückung und Verfolgung. In manchen radikalen Gesellschaften droht ihnen sogar der Tod.

Hoffnung

Es ist traurig, als Tänzerin oder Musiker, Sänger oder Trommler der westlichen Welt und Perspektive, mitansehen zu müssen, wie diese wundervollen Kulturgüter unterdrückt und gedemütigt werden. Viele betroffen Künstler verlassen ihr Heimatland, wählen ein Leben im Exil, um ihre Kunst ausüben und ein freies Leben mit ihrer Leidenschaft führen zu können. Die Hoffnung bleibt, dass eines Tages die reichen und detaillierten Traditionen einer glanzvollen Kultur die religiösen Vorschriften von heutigen Regierungen und ihre Einschränkungen überwinden können. Es wäre eine Bereicherung für die islamische Welt, sich auf ihre Wurzeln und deren Reichtum an Kunst zurückzubesinnen.

Bauchtanzkostüme

Mein erstes Bauchtanzkostüm nähte ich selbst. Nicht nur Fingerfertigkeit, sondern auch große Kreativität sowie ein individueller Bezug zu einem Auftritt, der Musik und der Identität als Tänzerin, bringen die meisten Bauchtänzerinnen dazu, ihre Kostüme selbst anzufertigen.

Tausendundeine Pailletten

Zu einem traditionellen Kostüm im orientalischen Tanz gehören bestimmte Kleidungsstücke, die bei keinem Auftritt fehlen dürfen. Obwohl der Tanz zu Ursprungszeiten in körperumhüllenden, undurchsichtigen Stoffen aufgeführt wurde, entwickelten sich seit den 1920er-Jahren immer freizügiger werdende Kostüme. Neben einem bauchfreien, nur die Brust bedeckenden Oberteil besteht ein Bauchtanzkostüm aus einem immer noch meist bodenlangen, schwingenden Rock. Dieses Basisoutfit wird aufgewertet durch den allgegenwärtigen Münzgürtel, den man über der Hüfte zusammenknotet, und einem ausgiebigen Sortiment an Armreifen, Ringen, Kopfschmuck und Halsketten. Über das Kostüm verteilt lassen sich je nach Geschmack und Choreografie tausende von zusätzlichen kleinen Schmuckelementen, wie glitzernde Pailletten oder Münzen, durchsichtige Tücher oder Henna-Bemalungen hinzufügen.

Ein einziger Glitzerregen

Nachdem ich in nervenaufreibender Kleinstarbeit riesige Mengen von Pailletten an einen umgeschneiderten BH genäht hatte, nahm ich mir den schwarzen Rock vor. Mit Goldfarbe verzierte ich den Saum mit orientalischen Mustern, die ich plante, passend dazu mit Henna auf meine Unterarme und den Bauch zu zeichnen. Das fertige Kostüm, mit einem teuer erworbenen Gürtel, den ich im Internet bestellt hatte, und natürlich obligatorisch barfuß, mit glitzerndem Nagellack und übertrieben geschminktem Gesicht stellte ich mich vor den Spiegel. Ich sah aus, als wäre ich durch einen goldenen Wasserfall gelaufen. Viel zu viel, dachte ich. Meine Tanzlehrerin wies mich jedoch darauf hin, ein Bauchtanzkostüm sei erst dann vollständig, wenn man sich völlig verkleidet und wie ein goldener Schneeball fühle.

Reaktion der Zuschauer

Als ich auf den Boden aus Pflastersteinen und Sand, der unsere Bühne darstellte, trat, fühlte ich mich sehr unwohl und zur Schau gestellt. Mit Beginn der Musik vergaß ich fast, wie ich aussah. Das Publikum konnte durch die übertriebene Kostümierung selbst von den hinteren Reihen aus meine Haut glitzern sehen. Die Reaktionen der Zuschauer, die ich danach vernahm, waren durchweg positiv und begeistert von den Kostümen. Die Darbietung schien also vor allem durch die mir überzogen vorkommende Kostümierung einen Nerv getroffen zu haben. Ich sah anders aus, fremd, exotisch, golden und passte damit perfekt in die Vorstellung und Erwartung, die sich die Zuschauer von einer Bauchtänzerin gemacht hatte. Die eher unauffälligen, aber trotzdem in traditionellem orientalischen Stil gehaltenen Kostüme der Musiker wurden ebenfalls euphorisch kommentiert und beklatscht.

Der unendliche Zauber

Meine durchweg positive Erfahrung ließ mich erleichtert und freudig nach meinem ersten Auftritt zurück. Ich war stolz auf mein Kostüm. Dass die extravagante Kleidung so gut vom Publikum aufgenommen worden war, verdeutlichte mir noch einmal, was ein westlich geprägter Zuschauer von einer Bauchtanzvorführung erwartete: Die Illusion, in eine fremde, teure, goldene Welt entführt zu werden. Der Zauber von Musik, Tanz und Stoffen darf niemals unterschätzt werden.

Kostüme

Von einer wunderschönen, unvergesslichen Vorstellung träumen alle Beteiligten: Balletttänzer, Choreografen, Orchesterleiter, Bühnengestalter, Tontechniker und Helfer hinter den Kulissen. Doch ebenso wichtig für den erwünschten visuellen Effekt sind nicht nur die perfektionierte Tanzkunst der Ballerinas, sondern auch die Kostüme.

Auch wenn es historisch natürlich bereits länger und früher aus anderem Material existierte, hat sich das Tutu wohl als das bekannteste Teil eines Ballettkostüms entwickelt. Abhängig von Choreografie und erzählter Geschichte wird es allerdings auch immer mehr von leichteren, moderner inszenierten fließenden Stoffen oder anderen Ideen zur Seite gedrängt. Es bleibt allerdings neben den Spitzenschuhen wohl das beliebteste Symbol für das klassische Ballett.

Abhängig von den verschiedenen Körpertypen, dem Geschlecht der darzustellenden Figur, Lichteffekten sowie choreografierten Bewegungen ist es essenziell, dem Tänzer sein Kostüm individuell anzupassen. Die Darsteller eines Balletts haben hierfür spezielle Termine zur Vermessung, Anfertigung und Anprobe ihrer Kostüme. Ebenso wichtig ist es, mindestens eine Probe des gesamten Stückes, die Generalprobe, voll kostümiert durchzuführen, um eventuelle Mängel oder ungewünschte Effekte rechtzeitig beheben zu können.

Im Endeffekt bleibt es nämlich dabei: Es gibt eine bestimmte Vorstellung, die Laien von Trainingskleidung und Kostümierung in einem Ballett haben, und diese wird auf der Bühne bei einer Vorstellung erwartet. Wird es also zu modern oder überraschend, könnten negative Kritik und Unverständnis folgen.

Essstörungen und Ballerinas

Sie sollen ästhetisch aussehen, über den Boden schweben, kaum als menschliche Wesen, sondern eher als feengleiche Märchenfiguren wahrgenommen werden: Primaballerinas. Menschen zahlen viel Geld, um sich ein Ballett anzusehen. Sie wollen nichts Alltägliches, nichts Durchschnittliches, sie wollen Perfektion sehen, in andere Welten entführt werden, voll von zerbrechlichen Prinzessinnen, traumhaften Liebesgeschichten und Tänzerinnen, die Flügel zu haben scheinen.

Der Weg dorthin

Doch hinter den Kulissen, hinter den perfekten Körpern, sieht es anders aus. Die Mädchen und Jungen Frauen, die den scheinbaren Traum leben, professionelle Balletttänzerinnen sein zu können, leben unter zahlreichen Restriktionen.

Neben einem körperlich grenzwertigen Trainingsplan, extremer Strenge und hoher Erwartungen von Trainern, Choreographen und Coaches schwebt zu jeder Zeit die Drohung über einer Tänzerin, bei abfallender Leistung oder schlicht absteigender körperlicher Bestform immer plötzlich durch eine jüngere, trainiertere, fittere, schönere Tänzerin ersetzt werden zu können.

Der Druck zum Dünnsein

Obwohl sich sicherlich im Laufe der letzten Jahrzehnte diesbezüglich viel getan hat, ist es nach wie vor eines der schwierigsten und allgegenwärtigsten Themen in der Welt des professionellen Balletts: Essstörungen. Vor allem Mädchen und junge Frauen, aber auch immer mehr Jungen und Männer, sind davon betroffen. Um der Perfektion, der Illusion der Zauberwesen, der auf der Bühne schwebenden Künstler willen, verlieren sich leider immer mehr Menschen aus der Tanzwelt in einem krankhaften Essverhalten, um die übermenschlichen körperlichen Anforderungen sowie den eigenen Perfektionismus erreichen zu können. Magersucht ist hierbei die häufigste psychische Krankheit unter jungen Ballerinas, und es wird scheinbar nichts dagegen getan.

Der Ruf des Balletttänzers

Seit jeher scheinen zum stereotypen Bild der Balletttänzer und vor allem der -tänzerinnen zerbrechlich wirkende, kleine Körper, mit hervorstehenden Knochen und Muskelpartien zu gehören. Damit wird signalisiert, dass nicht jeder so ein Leben führen kann. Einem Durchschnittsmenschen wird suggeriert, die Welt des Balletts sei gezeichnet von eiserner Disziplin, körperlicher Perfektion und übermenschlicher Willenskraft. Um diese Vorstellung noch mehr zu erhöhen, wird eine übernatürliche ästhetische Ausstrahlung vorausgesetzt: das Publikum aus ,,normalen“ Menschen soll sehen, wie besonders das alles ist, wie unfassbar bezaubernd die Tänzer durch seelische Stärke und körperliche Fitness und Schönheit sein können.

Ein Wandel ist schwierig

Immer mehr betroffene Tänzer gehen an die Öffentlichkeit, bekennen sich zu dem Druck, dem sie nicht mehr standhalten können, und wollen Aufklärung betreiben. Das Thema scheint im allgemeinen Gedankengut angekommen zu sein. Dennoch ist kein Wandel zu sehen. Weiterhin wird das Gewicht von Balletttänzerinnen militärisch kontrolliert, weiterhin sieht man in keinem Theater eine Primaballerina, die nicht diesem Klischeebild entspricht. Es ist traurig, denn genau diese Übermenschlichkeit, diese schillernde Darstellung von Disziplin, Verzicht und daraus folgender außergewöhnlichen Ästhetik ist das Ziel, ist der Grund, weshalb Leute ins Ballett gehen. Und solange es keinen kompletten Imagewechsel, der Jahrzehnte dauern würde, gegeben hat, werden Balletttänzer immer unter dem Druck stehen, perfekt sein zu müssen.