Tanzen im Klub

Eigentlich wollte ich zu Hause bleiben … durch die Klubs zu ziehen und angetrunken in der Masse ein wenig hin- und herzuzappeln, kam mir anstrengend und unreif vor. Schließlich konnte mich meine Freundin doch überreden.

Meine Musik?

Im Klub angekommen, bemerkte ich sofort alles, weshalb ich hier nicht sein sollte. Es war voll, schwitzig, roch nach Körperflüssigkeiten und Schnaps, der Fußboden klebte. Mir fiel außerdem die Musik auf. Ich bin Tänzerin, ich liebe klassische Musik, ich liebe aber auch Pop und Rock, alles, was mich trägt, worauf ich mich bewegen, mich fließen lassen kann. Stattdessen wummerte mir elektronische Bassmusik entgegen. Ich blickte über die Tanzfläche. Das, was ich da sah, war für mich arroganterweise kein Tanz: Verschwitzte Leiber zuckten und zitterten, Hände stießen in die Luft und die Menschen sprangen auf und ab, hin und her. Ein zappelnder Ameisenhaufen zu Elektro-Klängen.

Erstmal ein Getränk

Ich holte mir etwas zu trinken, und dachte, ich hab ja Eintritt gezahlt, ich bleib jetzt hier. Der Versuch, mir alles als eine Art Experiment schönzureden, funktionierte leider auch nicht. Ich fand meine Freundin in der Menge nicht wieder und kam mir ausgesprochen alt und dumm vor.

Der Beat ergreift mich

Ich begann, mich widerwillig zwischen die tanzenden Menschen zu begeben, um noch das Beste aus dem Abend zu machen. Dann zappele ich eben ein bisschen hin und her. Doch sobald ich in der Mitte stand, unter dem bunten glitzernden Licht, passierte etwas: Ich wurde ergriffen. Ergriffen von der Begeisterung der Menschen, dem Lächeln auf ihren Gesichtern, den verträumt geschlossenen Augen. In diesem Moment erkannte ich, dass mir zwar die Musik nicht gefiel, aber das Gefühl, Teil einer Menge zu sein, deren Mitglieder sich alle im selben Moment berühren lassen, kam mir magisch vor. Mein Herz klopfte wild zum Beat, und ich fing an, im Einklang mit den anderen auf und ab zu springen.